Einmal Kroatien und zurück

Nachdem das COVID19-Virus uns letztes Jahr die Chaptertour doch etwas vermasselt hatte, sollte es nun dieses Jahr in den sonnigen Süden gehen. Das Ziel der Wahl war schon voriges Jahr getroffen worden, anstatt einer Nacht sollten es im Guest House Berto in Crikvenica nun 2 Nächte werden. Für die Planung der Tour war unser Roadcaptain Tom verantwortlich, beim Wetter mussten wir uns auf unser Glück verlassen.

Wie üblich startete unsere Tour bei einer Tankstelle in Lannach, unser Weg führte uns in Richtung Süden und am Radlpass wagten wir den Grenzübertritt nach Slowenien. Wie schon bei einigen eigenen Touren interessierte sich niemand an unserer Anwesenheit, so ging es ohne weitere Unterbrechung die Drau entlang in Richtung Dravograd. Dort sammelten wir dann auch unseren Präsidenten auf und in voller Stärke von 8 Motorrädern ging es weiter in Richtung Süden. Da ja aber auch Muße sein muss, wurde natürlich noch eine kleine Kaffeepause eingelegt.

Preval

Schon bald näherten wir uns der Grenze zu Kroatien.

Petrina

Diesmal dauerte der Grenzübertritt doch schon deutlich länger, vor allem das COVID-Formular war sehr gefragt. Schließlich waren wir alle in Kroatien angekommen und die Reise in Richtung Hotel ging weiter. So ging es über die Straßen weiter doch auf einmal ergab sich die Komplikation, dass der geplante Weg nach Crikvenica gesperrt war. Navi sei Dank wurde natürlich ein Umweg gefunden, so kamen halt 20 zusätzliche Kilometer auf den Tacho.

Doch hier war nicht genug der Verzögerungen, ein doch recht langer Stau bot sich uns ein paar Kilometer vor dem Ziel. Mehr oder weniger gekonnt schmuggelten wir uns an den stehenden Autos vorbei, an der Spitze konnten wir nun endlich den Grund der Umleitungen und Verzögerungen feststellen: Ein paar nicht des Motorradfahrens mächtige Zweiräder tourten so mir nichts dir nichts durch die Gegend und da sie Angst hatten, musste die Polizei sie vor den bösen Verbrennungsmotoren schützen.

Hier hatten wir dann aber Glück und nach wenigen Minuten konnten wird die Fahrt bis zur Unterkunft fortsetzen. Mit dem richtigen Ziel im Navi kamen wir schließlich nach insgesamt 390km dort an und nach Aufteilung der Zimmer konnte der gemütliche Teil beginnen.

Crikvenica
Ein kleines Willkommensessen später ging es dann eher um prozentuell hochwertigere Getränke.Irgendwann wurde der Hunger aber wieder stärker und unser weg führte uns in ein kleines Lokal näher am Wasser. Dort wurde getafelt, getrunken und die Atmosphäre genossen.
Crikvenica

Danach ging es bei schon schwarzer Luft noch näher ans Wasser, das Hindernis im Bild stoppte uns hier nicht.

Damit ging der Abend aber erst richtig los, zurück in der Unterkunft stieg die Promillezahl in schwindelerregende Höhen. Es wurde getrunken, diskutiert und sogar neue, nicht ganz familientaugliche Spitznamen vergeben, die im Fernsehen sicher mit Pieptönen überspielt werden.

Je später der Abend wurde, desto illustrer wurden die flüssigen Gäste. Zeitweise wurde sogar ein amerikanischer Gast auf dem Tisch gesichtet, mit Unterstützung eines seiner koffeinhaltigen Kollegen wurde er schließlich in der Runde begrüßt.

Da aber noch Tage mit Motorradfahren folgen sollten, wurde der Tag beschlossen, nachdem alle ihre Zimmer mehr oder weniger unfallfrei gefunden hatten wurde es auch in der Nachbarschaft deutlich leiser.

Der zweite Tag brach an, bei Sonnenaufgang waren die meisten schon wieder wach und beschäftigen sich mehr oder weniger mit Morgensport.

Leider mussten wir ab diesem Tag hier (zumindest für den weiteren Verlauf der Tour) einen Verlust verkraften, Tom musste wieder nach Hause (normalerweise freut man sich, wenn eine Lieferung früher ankommt, hier waren aber noch Vorbereitungsarbeiten notwendig und die konnten nur mehr an diesem Wochenende von Tom gemacht werden).

Nach dem Frühstück konnte die Tour bei strahlendem Wetter beginnen, es ging weiter in Richtung Süden. Da wir die Fähre zur Insel Pag verpasst hatten, wurde in Karlobag eine Pause eingelegt, außer Kaffee und Getränken gab es dort für einen Knight auch noch Pudding.

Nach der Pause ging es dann auf getrennten Wegen weiter, während Peda, Silvia und Jo in den Norden fuhren, wagten Geri, Andi, Klaus und ich uns auf die Fähre nach Pag.

Nach der Überfahrt ging es für uns vier dann in Richtung Süden, bald hatten wir die Fahrzeuge aus der Fähre hinter uns gelassen und sausten durch die karge Landschaft. An einem Parkplatz mit Aussicht auf Pag machten wir eine Pause und ich hatte sogar die Zeit und Gelegenheit, meinen Kugelschreiber zu zücken und eine Signatur zu hinterlassen.

Nach der Pause ging es weiter in den Süden, das Wetter zeigte sich von seiner sonnigen Seite und bis auf ein kleines Softwareproblem mit dem Navi von Andi konnten wir zügig durch die kahle Landschaft touren. Beim für mich notwendigen Tankstopp in Starigrad Paklenica konnte ich nochmals den Kugelschreiber zücken, danach ging es zurück in den Norden. Nach einem Stopp in Karlobag (im gleichen Cafe wie zuvor) blieb als Tagesziel dann nur mehr die Unterkunft.

Nach diesem schönen Tag und 365km auf dem Motorrad stand nun die Erfrischung im Vordergrund, zuerst die unter der Dusche und dann die für die inneren Werte. Nachdem wieder alle im Hotel und entsprechend adjustiert waren ging es zum Essen, die Lokalsuche sparten wir uns und gaben dem gestrigen Lokal ein da capo.

Der zweite Abend blieb alkoholmäßig deutlich hinter dem ersten, da für den nächsten Tag doch etwas schlechteres Wetter angesagt war, wollten wir alle fit sein. So ging es schon relativ früh in die Zimmer und die Matratzen wurden intensiv auf verdächtige Geräusche abgehört.

Der letzte Tag, schon beim Frühstück war wettertechnisch nichts mehr vom Sonnenschein der letzten Tage zu sehen. Dunkle Wolken zeigten sich am Himmel, so ging es ohne weiteren Verzug in Richtung Heimat. Noch hielt sich das Wetter nobel zurück, um eventuellen Regenfronten zuvor zu kommen, ging es mit den Motorrädern über die Autobahn bis zur Grenze nach Slowenien.

Nach einer kurzen Pause bei Prestranek setzten wir die Fahrt fort, die immer drohender wirkenden Wolken und der einfallende Regen veranlasste uns, nach Postojna auf einem Parkplatz stehen zu bleiben und das Regengewand anzulegen. Dies war, wie sich zeigte, ein kluger Schachzug, kurz danach ergoss sich ein starker Schauer über uns und blieb uns fast bis nach Ljubljana treu. Erst dort klang er ab, in Kranj durften wir bei der Tankpause aber schon wieder die Sonne begrüßen.

Da wir für den Rückweg ja eine andere Route als für den Hinweg wählten gab es natürlich auch andere Lokalitäten, die besucht werden mussten. Beim Planšarsko jezero legten wir bei Sonnenschein eine Pause ein und erquickten uns vornehmlich an Cremeschnitten und koffeinhaltiger Zuckerbrause. Dass dabei die so eine oder andere Cremeschnitte auch den Weg mit in die heimischen Wohnungen antrat, dürfte an dieser Stelle nicht verwundern.

Über den Seebergsattel ging es über südliche Kärntner Gefilde schließlich nach Lavamünd, dort verließ uns unser Präsident Geri schließlich und steuerte sein Motorrad wieder gen Westen. Die verbliebenen glorreichen Sechs traten über die Soboth den Heimweg in die grüne Mark an und so nach und nach trennten sich unsere Wege bis wir alle nach 360km wohlbehalten unsere Ziele erreichten.

Unsere (glücklicherweise mögliche) Chaptertour führte uns insgesamt über 1080km (ich hab hier meine Zufahrt/Abfahrt bereits abgezogen), auch wenn sich das eine oder andere Problem stellten (Umleitung, Wetter) so war sie doch ein Genuss. Mein Dank geht an Tom für die Organisation der Tour und Route (und an Andi für den temporären Roadcaptain).

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